Was ist synthetische evolutionstheorie?

Die synthetische Evolutionstheorie, auch bekannt als Neodarwinismus oder moderne Synthese, ist eine Erweiterung der Darwinschen Evolutionstheorie, die Darwins Ideen mit den Erkenntnissen der modernen Genetik, Populationsgenetik, Molekularbiologie und Paläontologie verbindet. Sie ist das derzeit breit akzeptierte Paradigma zur Erklärung der Evolution.

Kernpunkte der Synthetischen Evolutionstheorie sind:

  • Genetische%20Variation: Evolution basiert auf genetischer Variation, die durch Mutationen, Rekombination (z.B. Crossing-Over bei der Meiose) und Genfluss (Migration) entsteht. Diese Variation ist die Rohmaterial für die Evolution.

  • Natürliche%20Selektion: Natürliche Selektion wirkt auf diese genetische Variation, indem sie Individuen mit vorteilhaften Merkmalen (d.h. solchen, die ihre Überlebens- und Fortpflanzungschancen erhöhen) bevorzugt. Diese vorteilhaften Merkmale werden häufiger in der nächsten Generation vorkommen.

  • Mutation: Mutation ist die ursprüngliche Quelle für neue genetische Varianten. Sie entstehen zufällig und können positiv, negativ oder neutral sein.

  • Genfluss: Der Austausch von Genen zwischen Populationen kann die genetische Vielfalt innerhalb einer Population erhöhen und die genetischen Unterschiede zwischen Populationen verringern.

  • Gendrift: Zufällige Ereignisse können die Häufigkeit von Genvarianten (Allelen) in einer Population verändern, insbesondere in kleinen Populationen. Dies wird als Gendrift bezeichnet und kann zur Fixierung bestimmter Allele führen, auch wenn diese nicht unbedingt vorteilhaft sind.

  • Artbildung: Neue Arten entstehen, wenn sich Populationen so weit auseinander entwickeln, dass sie sich nicht mehr miteinander fortpflanzen können (reproduktive Isolation). Dies kann durch verschiedene Mechanismen geschehen, wie z.B. allopatrische Artbildung (geografische Isolation) oder sympatrische Artbildung (ohne geografische Isolation).

  • Adaptation: Im Laufe der Zeit führt die natürliche Selektion zur Anpassung (Adaptation) von Organismen an ihre Umwelt.

Die synthetische Evolutionstheorie betont, dass Evolution ein gradueller Prozess ist, der über viele Generationen hinweg stattfindet. Sie berücksichtigt auch die Bedeutung von Populationen als die grundlegende Einheit der Evolution. Sie erklärt sowohl Mikroevolution (Veränderungen innerhalb einer Art) als auch Makroevolution (die Entstehung neuer Arten und höherer taxonomischer Gruppen).